Wie funktionieren Schlaftracker?
Digitale Fitness- und Schlaftracker liegen voll im Trend und gelten als einfaches Hilfsmittel, um das eigene Schlafverhalten zu analysieren und zu verbessern. Wie genau Sleep Tracker funktionieren, welche Werte überhaupt gemessen werden und ob sie wirklich helfen können, den Schlaf zu verbessern, klären wir hier.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Schlaftracker?
- Wie funktionieren Schlaftracker?
- Was messen Schlaftracker?
- Können Schlaftracker den Schlaf verbessern?
- Fazit
1. Was sind Schlaftracker?
Wie kleine digitale Labore für zuhause – immer mehr Menschen tragen Fitness-Uhren und Schlaftracker, um die eigene Körperfunktion und das Schlafverhalten genauer unter die Lupe zu nehmen. Schlaftracker sind mobile oder fest installierte technische Geräte, die während des Schlafens bestimmte Körperfunktionen messen und aufzeichnen, um sie in Kombination mit einer Software oder App auszuwerten. Die Ergebnisse sollen einen Rückschluss auf das Schlafverhalten geben und helfen, Unregelmäßigkeiten oder Schlafprobleme zu identifizieren.
2. Wie funktionieren Schlaftracker?
Schlaftracker verfügen in der Regel über mehrere Sensoren, um Bewegungen und Vitalparameter zu messen. Dabei hängt die genaue Funktionsweise auch von der Modellart des Trackers ab. Besonders beliebt sind tragbare Geräte, so genannte Wearables, zum Beispiel Smartwatches oder Fitness-/ Aktivitätsarmbänder. Es gibt aber auch Tracker, die fest installiert und beispielsweise als Sensorpad unter der Matratze integriert sind.
Wearables wie die bekannte Apple Watch oder der Oura Ring werden direkt am Körper getragen und verfügen in der Regel über einen 3-Achsen-Beschleunigungssensor, ein Gyroskop und einen optischen Sensor. Sie nehmen Bewegungen war, messen die Herzfrequenz und Atmung und können auch den Blutfluss oder die Sauerstoffsättigung in unserem Blut bestimmen. Diese Daten werden während des Schlafs aufgezeichnet und in einer Software oder App verarbeitet und ausgewertet, um einen Rückschluss auf das Schlafverhalten zu geben.
3. Was genau zeigen Schlaftracker?
Schlaftracker können uns auf Basis der gemessenen Werte Informationen über die Einschlafdauer, Schlafdauer, Schlafzyklen, Schlafphasen oder auch Herz- und Atemaussetzer geben. Während des Schlafs durchlaufen wir in mehreren Schlafzyklen verschiedene Schlafphasen, in denen unser Körper sich auf unterschiedliche Weise verhält. Wie genau der Schlaf abläuft, erfährst du in diesem Artikel. Über die Herzfrequenz oder die Intensität unserer Bewegung soll ein vorprogrammierter Algorithmus dann zum Beispiel bestimmen können, wie viel Zeit wir im Tief- oder REM-Schlaf verbracht haben.
4. Können Schlaftracker den Schlaf verbessern?
Ob dir ein Schlaftracker wirklich dabei helfen kann, deinen Schlaf zu verbessern, hängt besonders davon ab, wie du mit den Ergebnissen der Analyse umgehst. Aus wissenschaftlicher Sicht sind die Herzfrequenz, Atmung und Bewegung in der Nacht nicht ausschlaggebend genug, um eine genaue Aussage über die Qualität und Struktur des Schlafs zu treffen. Unsere Atmung, der Herzschlag und die Körperaktivität verändern sich zwar im Laufe der Nacht, aber der Schlaf findet vor allem in unserem Gehirn statt und lässt sich hauptsächlich durch eine Veränderung der Aktivitätsmuster in unseren neuronalen Netzwerken messen. In der Schlafforschung wird das Schlafverhalten daher anhand der Gehirnaktivität, Augenbewegung, Körpertemperatur und Muskelspannung in Kombination mit den von Schlaf-Trackern messbaren Bioparametern analysiert.
Hinzu kommt, dass die Messgenauigkeit der Tracker leicht beeinflusst werden kann, etwa wenn Sensoren nicht richtig auf der Haut aufliegen oder sich weitere Personen im Bett befinden. Und auch, wenn unsere Körperfunktionen und Vitalparameter beispielsweise durch eine Erkrankung von den bekannten “Normalwerten” abweichen, kann ein Schlaftracker keine wirklich zuverlässige Bewertung unseres Schlafs vornehmen.
Schlaftracker sind praktisch und eignen sich gut, um einen groben Überblick für das eigene Schlaf-Wach-Verhalten und besonders die Schlafdauer zu erhalten oder auf mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Atmung hinzuweisen. Wichtig ist aber, sich nicht zu sehr auf die Details wie den Ablauf der Schlafphasen oder Tief- und REM-Schlafanteile zu stützen, weil die gemessenen Daten nicht exakt mit unserem wirklichen Schlafverhalten übereinstimmen müssen. Wenn wir uns am nächsten Morgen frisch und ausgeruht fühlen, sollten wir immer noch auf das persönliche Empfinden vertrauen und uns nicht zu sehr von einem Sleep Score oder Recovery Score unseres Schlaf-Trackers beeinflussen lassen. Im Zusammenspiel mit einer guten Schlafhygiene können die beliebten Tracker aber durchaus hilfreich sein, um sich näher mit dem eigenen Schlafverhalten auseinanderzusetzen und herauszufinden, wie wir den Schlaf verbessern können.
Unser Tipp: Entspannende Abendroutinen und eine gesunde Schlafhygiene sind die wichtigste Grundlage, um langfristig für einen guten Schlaf zu sorgen. Mit einem Schlaftracker kannst du dann prüfen, wie deine Körperwerte nach einer für dich erholsamen Nacht aussehen und ob sich Auffälligkeiten in deinem persönlichen Gefühl auch den gemessenen Parametern finden.
5. Fazit
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Schlaftracker sind tragbare oder festinstallierte Geräte, die mithilfe verschiedener Sensoren die Herzfrequenz, Bewegung, Atmung und weitere Vitalparameter während des Schlafs messen und aufzeichnen.
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Schlaftracker können Informationen über die Einschlafdauer, Schlafdauer, Schlafzyklen, Schlafphasen oder auch Herz- und Atemaussetzer geben.
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Die Messgenauigkeit und Bewertungsfunktion von Schlaftrackern kann leicht beeinflusst werden, weshalb die Geräte als Orientierungshilfe, nicht aber zur sicheren Bewertung des Schlafs empfohlen werden.