Die häufigsten Schlafstörungen – Ursachen und Erste Hilfe
Inhaltsverzeichnis
- Schlafstörungen
- Ursachen von Schlafstörungen
- Die häufigsten Schlafstörungen
- Einschlafprobleme
- Durchschlafprobleme
- Schlafbezogene Atmungsstörungen
- Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus
1. Schlafstörungen
Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf – zumindest dann, wenn wir auf die durchschnittliche und empfohlene Schlafdauer von 7 – 8 h Stunden kommen. Besonders im hektischen Alltag oder stressigen Berufsleben kommt unser Schlaf allerdings oft zu kurz und so leidet in Deutschland bereits jeder fünfte unter Schlafstörungen. Eine Studie der DAK zeigt außerdem, dass besonders Berufstätige betroffen sind und bereits 80% der Arbeitnehmer unter Schlafstörungen und Problemen mit dem Ein- und Durchschlafen leiden. Frauen sind dabei tendenziell häufiger betroffen als Männer.
Wir alle schlafen einmal schlecht und sind am nächsten Tag müde, reizbar und wenig leistungsfähig. Langfristig schlecht einzuschlafen, immer wieder aus dem Schlaf zu erwachen oder stundenlang wachliegen schadet aber nicht nur unserer Tagesform, Leistungsfähigkeit und Psyche, sondern kann auch ernste gesundheitliche Folgen wie ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen mit sich bringen. Was wir tun können, um den Schlaf zu verbessern, hängt vor allem von der Art, Ausprägung und Ursache unserer Schlafprobleme ab.
2. Ursachen von Schlafstörungen
Die Schlafmedizin unterscheidet mehr als 80 verschiedene Schlafstörungen. Von einer Schlafstörung wird grundsätzlich dann gesprochen, wenn wir als Betroffene unseren Schlaf als nicht erholsam empfinden. Vor allem Einschlafprobleme, Durchschlafschwierigkeiten oder Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus sind weit verbreitet und beeinflussen den natürlichen Schlafablauf so sehr, dass die Schlafqualität vermindert und die Nachtruhe weniger erholsam wird.
Für jede Art und Ausprägung der Schlafstörungen kann es unterschiedlichste Ursachen geben. Eher harmlos und von uns vergleichsweise gut beeinflussbar sind Faktoren wie Umwelteinflüsse (z. B. Licht, Lärm, Schlafumgebung) oder das eigene Schlafverhalten (Zubettgehzeiten, Schlafhygiene). Ebenso können sich aber auch ernste Erkrankungen sowie organisch oder psychisch bedingte Umstände negativ auf den Schlaf auswirken und uns auf diese Weise zusätzlich belasten.
Wichtig: Chronische Schlafstörungen können deiner Gesundheit schaden und die Lebensqualität erheblich mindern, deshalb solltest du fehlenden Schlaf nicht auf die leichte Schulter nehmen!
3. Die häufigsten Schlafstörungen
Die chronische Insomnie umfasst unter anderem Ein- und Durchschlafprobleme und zählt als die am häufigsten auftretende Art der Schlafstörung. Viele Menschen sind außerdem von Atmungsschwierigkeiten im Schlaf oder Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus betroffen und leiden manchmal sogar ganz unbewusst unter den zahlreichen Folgen dieser Schlafstörungen.
#1 Einschlafprobleme
Unsere innere Uhr ist verantwortlich dafür, dass unser Körper am Abend zur Ruhe kommt. Mit zunehmender Dunkelheit erhöht sich dann die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, welches uns müde und schläfrig macht – wir schlafen ein. Zahlreiche äußere wie innere Einflüsse können den Hormonspiegel beeinflussen und das Einschlafen behindern. Wenn das Einschlafen nach dem Zubettgehen regelmäßig länger als 30 Minuten dauert, sprechen Gesundheitsexperten von Einschlafproblemen.
Häufige Ursachen: Ein unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, akuter und chronischer Stress, die falsche Ernährung oder äußere Reize wie helles Licht, Lärm und Schlafumgebung können das Hormongleichgewicht beeinträchtigen oder die für den Schlaf wichtige Entspannung stören.
Erste Hilfe: Die allgemeine Schlafhygiene beachten, einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus pflegen, schwere Mahlzeiten sowie koffein- und stark zuckerhaltige Lebensmittel meiden.
#2 Durchschlafprobleme
Durchschlafprobleme zeigen sich vor allem dadurch, dass Betroffene nachts immer wieder aufwachen und nur schwer wieder einschlafen. Unser Schlaf verläuft in der Regel in festen Schlafzyklen, die sowohl Leicht- als auch Tiefschlafphasen umfassen. Besonders das unfreiwillige Erwachen aus einer tieferen Schlafphase schadet der Schlafqualität, denn im Tiefschlaf regenerieren Körper und Geist. Das Bewusstsein über die Schlafprobleme kann bei Betroffenen außerdem bereits in der Nacht zu Stress und Aufregung führen, was das Wiedereinschlafen zusätzlich erschwert. Mehr zu den Ursachen für nächtliches Aufwachen findest du hier.
Häufige Ursachen: Äußere Reize wie Licht, Lärm, Temperatur und Schlafumgebung, häufiger Harndrang, die falsche Ernährung, körperliche Beschwerden sowie Stress können dazu führen, dass der Schlaf gestört wird und das Wiedereinschlafen zur Herausforderung wird.
Erste Hilfe: Die allgemeine Schlafhygiene beachten und potenzielle Störfaktoren bereits vor dem Einschlafen meiden. So zum Beispiel die Flüssigkeitszufuhr am Abend verringern, Entspannung fördern und auch in nächtlichen Wachphasen ruhig und entspannt bleiben.
#3 Schlafbezogene Atmungsstörungen
Unregelmäßigkeiten und Störungen der Atmungen sind ebenfalls weit verbreitet. Dazu zählen zum Beispiel das Schnarchen, aber auch das Auftreten von Atemaussetzern, die so genannte Schlafapnoe. Schnarchen äußert sich meist durch die typischen lauten Atemgeräusche, die allerdings auf verengte Atemwege zurückzuführen sind und so direkt den eigenen Schlaf, aber auch den unserer Partner beeinträchtigen können. Die Schlafapnoe beschreibt dagegen das kurzzeitige Aussetzen der Atmung um Pausen von bis zu zehn Sekunden. Diese Atemaussetzer aktivieren das Gehirn und unterbrechen daher immer wieder den Schlaf.
Häufige Ursachen: Zur Verengung der Atemwege kommt es z. B. durch Allergien oder Erkältungen, aber auch ungünstige Schlafpositionen und Fehlbildungen des Mund-Rachen-Raums können die Atemwege verengen.
Erste Hilfe: Übergewicht, Alkohol- und Nikotinkonsum sowie eine ungeeignete Schlafposition können Atemstörungen im Schlaf begünstigen. Einfache Tipps gegen Schnarchen haben wir hier beschrieben.
#4 Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus
Störungen des so genannten zirkadianen Rhythmus treten besonders häufig als phasenweise Schlafstörungen auf. Es heißt nicht umsonst, dass der Mensch ein „Gewohnheitstier“ ist, denn unsere innere Uhr steuert das Schlaf-Wach-Verhalten so, dass wir mit zunehmender Dunkelheit müde werden, in der Nacht schlafen und am Morgen bei Tagesanbruch wieder erwachen. Wenn dieser Rhythmus aus dem Gleichgewicht gerät, ist es meist nur schwer möglich, erholsam zu schlafen oder überhaupt in den Schlaf zu finden.
Häufige Ursachen: Besonders Schichtarbeit und das Reisen durch unterschiedliche Zeitzonen führt dazu, dass wir zu ungewöhnlichen Zeiten aktiv sein oder schlafen sollen.
Erste Hilfe: Vermeide häufige Wechsel von Schlaf- und Wachzeiten, denn diese bringen Körper und Geist aus dem Gleichgewicht und verhindern die Ausbildung eines gesunden Schlafverhaltens. Auch interessant: Erholsam schlafen trotz Schichtarbeit.
Heutzutage gibt es bereits zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente, die besonders das Einschlafen unterstützen und für einen guten Schlaf sorgen sollen. Viele gängige und vor allem chemische Schlafmittel können allerdings den natürlichen Schlaf unterdrücken und zudem schnell abhängig machen. Falls du Unterstützung beim Einschlafen benötigst, solltest du deshalb auf jeden Fall auf natürliche Wirkstoffe und eine natürliche Wirkungsweise achten. Je nach der Ursache und Ausprägung deiner Schlafstörung können auch bereits kleine Maßnahmen, wie ein verändertes Schlafverhalten oder die richtige Schlafhygiene den Schlaf nachhaltig verbessern und dafür sorgen, dass du morgens voller Energie in den Tag starten kannst. Schlaf gut!
4. Fazit
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Schlafstörungen sind weit verbreitet und betreffen bereits 80% der berufstätigen Menschen in Deutschland.
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Schlafstörungen können zahlreiche negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben und aus unterschiedlichsten äußeren wie inneren Ursachen entstehen.
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Die häufigsten Schlafstörungen sind Ein- und Durchschlafprobleme, schlafbezogene Atmungsstörungen wie Schnarchen oder Schlafapnoe sowie Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus.