Schlafmangel – Die Folgen von zu wenig Schlaf
Viele Menschen schlafen regelmäßig zu wenig, obwohl ausreichend Schlaf wichtig für unsere tägliche Leistungsfähigkeit und einen gesunden Alltag ist. Doch was passiert wirklich, wenn wir dauerhaft zu wenig schlafen? Wie sich Schlafentzug auf unseren Körper auswirken kann und was anhaltender Schlafmangel für die Gesundheit bedeutet, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
- Viel zu wenig Schlaf
- Was bedeutet Schlafmangel?
- Folgen von zu wenig Schlaf
- Auswirkungen auf die Psyche
- Auswirkungen auf den Körper
- Lärm & Geräusche
- Folgen von Schlafmangel im Überblick
- Schlafmangel vorbeugen
- Fazit
1. Viel zu wenig Schlaf
Immer mehr Menschen schlafen zu wenig und vernachlässigen den Nachtschlaf zugunsten beruflicher oder sozialer Verpflichtungen. Experten empfehlen Erwachsenen grundsätzlich eine regelmäßige Schlafdauer von ca. 7 – 8 Stunden. Dass diese Schlafdauer heutzutage nur noch selten erreicht wird, zeigen die Ergebnisse einer Schlafstudie der Techniker Krankenkasse. So schläft bereits jeder zweite Deutsche regelmäßig weniger als sechs Stunden pro Tag. Und das, obwohl ausreichend viel und erholsamer Schlaf gerade im zunehmend stressigen Alltag von großer Bedeutung ist.
2. Was bedeutet Schlafmangel?
Der Schlaf ist die zentrale Erholungsperiode für unseren Körper und sollte daher keinesfalls zu kurz ausfallen. Im Schlaf finden zahlreiche Reparatur- und Erholungsprozesse statt. Das Immunsystem läuft auf Hochtouren, wir verarbeiten Erlebnisse und Informationen und sammeln zudem neue Energie für den nächsten Tag. Nacht für Nacht durchlaufen wir mehrere Schlafzyklen, die wiederum in verschiedene Schlafphasen gegliedert sind. Was genau während des Schlafs passiert, kannst du hier nachlesen. Zu kurze Nächte oder häufige Schlafunterbrechungen können den natürlichen Ablauf unseres Schlafs und die dabei stattfindenden Regenerationsprozesse stören. Damit wir morgens erholt erwachen und unseren Alltag gesund und leistungsfähig meistern können, ist eine regelmäßige Schlafdauer von großer Bedeutung. Die gute Nachricht: Kurzfristiger Schlafmangel kann ausgeglichen und fehlender Schlaf nachgeholt werden. Wer aber dauerhaft seinen Schlaf verkürzt und dem individuellen Schlafbedarf nicht nachkommt, gefährdet auf lange Sicht nicht nur das tägliche Wohlbefinden, sondern schadet auch der eigenen Gesundheit.
3. Folgen von zu wenig Schlaf
Schlafmangel verhindert, dass Körper und Geist ausreichend regenerieren. Besonders auf lange Sicht zeigen sich dann zahlreiche negative Folgen.
Auswirkungen auf die Psyche
Verminderte Gehirn- und Gedächtnisleistung
Während des Schlafs verarbeitet unser Hirn die Erlebnisse des Tages und überträgt relevante Informationen in das Langzeitgedächtnis. Bereits ein akuter Schlafmangel führt zu einer Minderung dieser so genannten neurokognitiven Funktionen, wodurch das Gehirn weniger gut auf äußere Reize reagiert, das Gedächtnis verschlechtert und die Aufmerksamkeitsfähigkeit im Wachzustand geschwächt wird.
Sinkende Stressresistenz & Stimmungsschwankungen
Fehlender Schlaf begünstigt die Ausschüttung des „Stresshormons“ Cortisol, sodass unser Hirn zusätzlich beansprucht und die allgemeine Stressresistenz vermindert wird. Wir fühlen uns zunehmend gestresst, sind reizbarer, leiden unter Stimmungsschwankungen und können nur noch schlecht entspannen.
Auswirkungen auf den Körper
Gestörter Stoffwechsel und Hormonhaushalt
Bei unzureichendem Schlaf geraten die für die nächtliche Regeneration entscheidenden Stoffwechselprozesse durcheinander. Die Erneuerung und der Aufbau neuer Zellen in Muskulatur, Haut und anderen Geweben werden gestört, indem die Ausschüttung wichtiger Wachstumshormone negativ beeinflusst wird. Zudem können die Energiespeicher in Muskulatur und Gehirn nicht vollständig aufgefüllt werden. Auch der Blutzuckerspiegel wird durch anhaltenden Schlafmangel negativ beeinflusst und auf diese Weise das Risiko für Übergewicht oder Diabetes erhöht.
Schwächung des Immunsystems
Im Schlaf steigt die Anzahl der natürlichen Abwehrzellen im Körper an, schädliche Stoffe werden abtransportiert und die Körperzellen repariert und erneuert. Studien zeigen, dass bereits ein einmaliges Schlafdefizit von drei Stunden die Funktion der Abwehrzellen beeinträchtigt. Wer zu wenig schläft, schwächt demnach die Ausbildung eines starken Immunsystems und ist anfälliger für Infekte und Krankheiten.
Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Bereits ein leichtes regelmäßiges Schlafdefizit von ein bis zwei Stunden pro Nacht setzt den Körper in einen Stresszustand. Der Cortisolspiegel steigt an und versetzt unseren Körper in Alarmbereitschaft, steigert die Herzfrequenz und den Blutdruck. Auf diese Weise wird das Herz-Kreislaufsystem zusätzlich belastet und das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko langfristig erhöht.
Folgen von Schlafmangel im Überblick
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Verminderung der kognitiven Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
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Verminderte Gedächtnisleistung
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Stimmungsschwankungen & Reizbarkeit
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Verminderte körperliche Leistungsfähigkeit
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Geschwächtes Immunsystem
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Erhöhtes Krankheitsrisiko, z. B. für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen
4. Schlafmangel vorbeugen
Weil wir ein geringes Schlafdefizit gut ausgleichen und den Schlaf nachholen können, stellt die ein oder andere kurze Nacht meist kein Problem dar. Ein regelmäßiger Schlafmangel hingegen führt dazu, dass der Körper sich wiederholt nicht ausreichend regenerieren kann. So verlieren wir Stück für Stück an Leistungsfähigkeit, beeinflussen unser Wohlbefinden und schaden unserer Gesundheit.
Verschiedenste Gründe können dazu führen, dass wir unseren Schlaf vernachlässigen und unserem individuellen Schlafbedürfnis nicht nachkommen können. Um deinen Alltag problemlos zu meistern und deine Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten, solltest du versuchen, nicht dauerhaft aus beruflichen oder sozialen Gründen auf Schlaf zu verzichten. Wie du deinen Schlaf langfristig verbessern kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Achtung: Sind Schlafstörungen oder gesundheitliche Beschwerden der Grund für ein dauerhaftes Schlafdefizit solltest du dich in jedem Fall von einem Arzt beraten lassen.
5. Fazit
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Bereits jeder zweite Deutsche schläft regelmäßig zu wenig – Tendenz steigend.
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Schlafmangel beeinträchtigt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und schadet der Gesundheit und dem Wohlbefinden.
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Zu wenig Schlaf schwächt das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Erkrankungen, Infekte, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.