Stört der Vollmond den Schlaf?

Schlaflosigkeit & Schlafstörungen bei Vollmond sind ein weit verbreitetes Phänomen. Aber was steckt wirklich hinter dem Mythos der „Mondfühligkeit“ und haben die Mondphasen tatsächlich einen Einfluss auf unseren Schlaf?

Inhaltsverzeichnis

  1. Schlaflos an Vollmond
  2. Die Mondphasen
  3. So stört der Vollmond den Schlaf
    1. Einschlafen & Schlaf-Rhythmus
    2. Schlafdauer
    3. Schlafqualität
  4. Die Mondfühligkeit – Mythos oder Wahrheit?

1. Schlaflos an Vollmond

Viele Menschen klagen besonders in den Tagen rund um den berühmten Vollmond über Schlafprobleme. Sie schlafen schwerer ein, wachen nachts häufiger auf als sonst oder fühlen sich am nächsten Morgen kaum erholt. Unter welchen Bedingungen wir wirklich gut schlafen, hängt natürlich von zahlreichen Faktoren und unseren individuellen Bedürfnissen ab. Und doch steht für viele Menschen fest: Die Mondphasen haben einen direkten Einfluss auf den Schlaf!

Ob der Mondzyklus den menschlichen Schlaf wirklich beeinflusst, ist wissenschaftlich umstritten. Einige Untersuchungen belegen durchaus, dass ein voller Mondstand den Schlaf beeinträchtigen und die Schlafqualität mindern kann und auch die neuesten Erkenntnisse aus der Schlafforschung deuten auf einen bestehenden Zusammenhang von Schlafstörungen und Mondphasen hin. Aber wie könnte der Mond den Schlaf überhaupt beeinflussen?

2. Die Mondphasen

smartsleep Schlafmagazin: Schlafen bei Vollmond - Mondphasen im Überblick

Monat für Monat durchläuft der Mond, wie wir ihn am Nachthimmel sehen, verschiedene Mondphasen. Ein Zyklus dauert 29,53 Tage und umfasst den Wechsel vom berühmten Vollmond zum sogenannten Neumond und wieder zurück zum Vollmond. Im Verlauf der Mondphasen nehmen die Position und die Helligkeit des Mondscheins langsam zu, erreichen an Vollmond ihren Höhepunkt und nehmen dann wieder ab. Einige Forscher vermuten, dass der menschliche Schlaf aus evolutionstechnischen Gründen mit diesen Mondphasen synchronisiert ist – denn in einer hell erleuchteten Nacht konnten unsere Vorfahren natürlich länger aktiv sein, als bei vollkommener Dunkelheit.

3. So stört der Vollmond den Schlaf

Spätes Einschlafen & veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus

Einschlafschwierigkeiten zählen zu den häufigsten Schlafstörungen und gerade um Vollmond herum leiden viele Menschen darunter einfach nicht in den Schlaf zu finden. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie konnte beobachtet werden, dass es den Testpersonen in den Tagen vor einer Vollmondnacht erst zu vergleichsweise später Stunde gelang, einzuschlafen und sich die Einschlafzeit insgesamt um etwa 30 bis 80 Minuten verlängerte. Ein möglicher Grund hierfür könnten die speziellen Lichtverhältnisse sein, denn bei Vollmond reflektiert der Himmelskörper besonders viel Sonnenlicht und strahlt heller, als in anderen Nächten.

Unsere innere Uhr, die das Schlafverhalten maßgeblich beeinflusst, folgt dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus und orientiert sich dabei am Tageslicht. So beginnt unser Körper bei zunehmender Dunkelheit am Abend damit, vermehrt Schlafhormone wie Melatonin zu produzieren und uns langsam auf den Schlaf vorzubereiten. Das lässt die Vermutung zu, dass das besonders helle Mondlicht die Hormonproduktion hemmt, der Melatoninspiegel im Blut sinkt und wir am Abend erst später müde werden und einschlafen können. Und tatsächlich wurde bei weiteren Untersuchungen ein geringerer Melatoningehalt im Körper der Probanden nachgewiesen, wenn ein Vollmond bevorstand.

Kürzere Schlafdauer

smartsleep Schlafmagazin: Kürzere Schlafdauer vor und in Vollmondnächten

Neben dem Einschlafen selbst soll auch die nächtliche Schlafdauer unter dem Einfluss der Mondphasen stehen. In diversen Studien hat sich das Schlafpensum der Testgruppe besonders in den letzten drei bis fünf Nächten vor dem vollen Mondstand um durchschnittlich 20 – 30 Minuten pro Nacht verkürzt. Auch hierfür könnten fehlendes Melatonin und die Störung unseres natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich sein, denn dieser bestimmt letztendlich auch, wie tief wir schlafen und wann wir am Morgen wieder erwachen.

Verminderte Schlafqualität

An Vollmond beklagen viele aber nicht nur Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen, sondern berichten über einen generell unruhigen Schlaf, Albträume und das klassische „wie gerädert fühlen“ am nächsten Tag. Anhand von Messungen der Hirnaktivität während des Schlafs konnten Forscher erkennen, dass sich die Schlafstruktur in den Tagen vor Vollmond leicht verändert und die so genannte Delta-Aktivität, die charakteristisch für den Tiefschlaf ist, um durchschnittlich 30 % reduziert war. So verbrachten die Schlafenden weniger Zeit im Tief- und mehr Zeit im REM-Schlaf. Besonders der Tiefschlaf ist aber für die Regeneration und den Energiehaushalt unseres Körpers und des Gehirns von großer Bedeutung. Dass auch die Schlafqualität in Vollmondnächten sinkt, wir unruhiger schlafen und weniger erholt erwachen, scheint also ebenfalls kein reiner Mythos zu sein.

4. Die Mondfühligkeit – Mythos oder Wahrheit?

smartsleep Schlafmagazin: Schlafprobleme bei Vollmond

Die Frage, ob die lunaren Zyklen eine Ursache der verbreiteten Schlafstörungen und Schlaflosigkeit um die berüchtigten Vollmondnächte sind, kann nach dem aktuellem Forschungsstand zumindest aus wissenschaftlicher Sicht nicht klar beantwortet werden. Und auch, wenn es sich um ein weit verbreitetes Phänomen handelt und Befragungen zufolge knapp ein Drittel der Menschen um Vollmond schlecht schlafen, gelten die Studienergebnisse nicht als eindeutiger Beweis für die berühmte „Mondfühligkeit“.

Übrigens: Frauen sind eher für einen leicht zu störenden Schlaf bekannt (mehr dazu in diesem Artikel). Trotzdem scheinen Männer stärker unter den mysteriösen Einwirkungen des Vollmonds zu leiden. Männliche Studienteilnehmer benötigten vergleichsweise länger, um einzuschlafen und auch ihre Schlafdauer reduzierte sich stärker, als die der weiblichen Probandinnen.

Aber wenn wir ehrlich sind, ist es schlussendlich doch gar nicht so wichtig, ob nun das Mondlicht oder doch (zumindest teilweise) unsere Psyche für einen unruhigen Schlaf in Vollmondnächten verantwortlich ist. Denn ob wir gut schlafen, hängt leider nicht immer von beeinflussbaren Faktoren ab. Mit einer guten Schlafhygiene schaffst du aber die richtigen Voraussetzungen für eine gute Nacht und wenn der Mond dich doch einmal wachhalten sollte, helfen dir vielleicht unsere praktischen Einschlaf-Tipps dabei, einen erholsamen Schlaf zu finden.

5. Fazit

  • Einige Studien weisen nach, dass Menschen um die Vollmondnacht später einschlafen, insgesamt kürzer schlafen und weniger Zeit im Tiefschlaf verbringen.
  • Helles Mondlicht gilt als mögliche Ursache für Schlafstörungen, da es die Melatoninproduktion hemmen und den Schlaf-Rhythmus beeinträchtigen kann.

 Liebe Grüße und bis bald!

 

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